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Tierschutz nur eingeschränkt möglich

Bürokratischer Aufwand verwehrt Kitzrettungsteams mit Drohnen, ihrer Tätigkeit im Tierschutz nachzukommen.

Zur frühen Morgenstunde sind wieder vereinzelt kleine bunte Lichter am Horizont zu sehen. Dabei handelt es sich nicht um unbekannte Flugobjekte, sondern um Drohnen mit Wärmebildtechnik. Sie sind im Auftrag des Wildes unterwegs und unterstützen beim Suchen der Kitze und Jungtiere. Es ist nicht selbstverständlich, jeden Morgen bereits gegen 5 Uhr an einem Feld zu stehen, um sich dem Tierschutz zu widmen. Hierfür ein Horrido auf alle beteiligten „Kitzrettungsteams“, die dieser Tätigkeit ehrenamtlich nachgehen.

Die Vorbereitung für den „Ernstfall“ besteht, neben dem Kauf einer Drohne, aus einer erfolgreich abgeschlossenen Drohnenführerschein-Prüfung und diversen Genehmigungen zum Flug in Schutzgebieten. Leider schränkt der Punkt zur Befliegung in Schutzgebieten die Flexibilität der einzelnen Teams merklich ein. In vielen Regionen ist zwar die Mahd innerhalb der Schutzgebiete zulässig, jedoch eine Befliegung per Drohne zur Rettung nicht. Je nach Regierungsbezirk und Landratsamt kann die Genehmigung eines Antrags lange Zeit dauern. Teilweise werden die im Frühjahr zu mähenden Flächen der Jägerschaft schon im Januar mitgeteilt, dann kann frühzeitig ein Antrag gestellt werden, der aber nicht zu einer garantierten Zusage führen muss.

Aufgrund langwieriger Antragsprozesse wird einzelnen Teams verwehrt, Landwirte bei der Kitzrettung zu unterstützen. Der bürokratische Aufwand steht somit dem Tierschutz im Wege. Rettungsteams, die noch Kapazität hätten, wird der Tierschutz verwehrt.

Aus diesem Grund wünscht sich die Jägerschaft des Landesjagdverbands Baden-Württemberg eine landesweite einfache und unbürokratische Abwicklung dieser Genehmigungen innerhalb der Regierungspräsidien und Landratsämtern. Denn Einsatz neuer Technik ermöglicht es, eine Vielzahl an Jungtieren zu retten. Auch in Schutzgebieten, in denen eine Mahd zulässig ist, muss Tierschutz barrierefrei funktionieren können.

Am 30. September findet im Rahmen des Landwirtschaftlichen Hauptfestes ein Treffen der Kitzrettungsteams aus Baden-Württemberg statt. Melden Sie sich jetzt direkt an.

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Foto: Tobias Grosser
Text: Landesjagdverband Baden-Württemberg e.V.

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